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#1

Jagdtiger mit Gasturbine

in Off Topic 12.03.2018 13:36
von RazZorRay66 • Panzergrenadier | 278 Beiträge | 8 Punkte

Gasturbinen als Antrieb für Panzer sind heute nichts außergewöhnliches. Sowohl der amerikanische M1 Abrams als auch der russische T-80 setzen auf diesen Antrieb. Und obwohl die Gasturbine an sich eine relativ alte Erfindung ist, wurde sie erst gegen Ende des Zweiten Weltkriegs für Panzerfahrzeuge in Betracht gezogen. Anfang 1945 fand in Österreich die erste experimentelle Installation einer Gasturbine in einem Panzer statt, in einem Jagdtiger.


Die entsprechende Gasturbine wurde vom deutschen Ingenieur Dr. Alfred Müller entwickelt, der bereits Erfahrungen mit Düsentriebwerken bei Heinkel und Junkers gesammelt hatte. (Wobei der Originalerfinder einer landbasierten Gasturbine Anselm Franz war, welcher übrigens die Führung bei der Entwicklung des Jumo 004 Düsentriebwerks hatte, dem Antrieb der Messerschmitt Me 262). Die Arbeiten wurden in den Nibelungenwerken in Österreich durchgeführt. Obwohl das Hauptinteresse auf der Entwicklung eines derartigen Antriebs für den Panther lag, wurde der einzige funktionierende Prototyp in einem Jagdtiger verbaut. Die Turbine wurde längs im Motorraum einer Henschelversion des Jagdtigers eingebaut, wobei die schiere Größe, verglichen mit einem konventionellen Antrieb, anfangs beträchtliche Probleme bereitete. Die Gasturbine steuerte über Reduktionsgetriebe das reguläre Getriebe an. Anstatt der üblichen 600-700 PS standen dem Fahrzeug nun ca. 1000PS zur Verfügung.


Es gab allerdings auch Probleme. Infolge der allierten Luftüberlegenheit fanden die meisten Fahrtests aus Sichtschutzgründen in Wäldern statt. Die Abgase der Gasturbine wurden am Fahrzeugheck mit einer Temperatur von ca. 650 Grad ausgesoßen. Dies führte laut Augenzeugen dazu, daß umstehende Bäume in Brand gesetzt wurden. Für die an sich schon prekäre Situation des Mangels an Treibstoff zu Kriegsende, war eine extrem "durstige" Gasturbine auch nicht gerade förderlich. Obwohl an sich eine beachtliche Ingenieursleistung, kam die Idee zu spät für irgendeinen praktischen militärischen Nutzen. Die projektierten Gasturbinen für den Panther kamen nicht übers Reißbrett hinaus.







Seitenriss Jagdtiger mit Gasturbine




Projektierter Einbau Gasturbine GT 101 in Panzerkampfwagen Panther




Projektierte Ansicht Fahrzeugheck Tiger II mit Gasturbine GT 103
Umbausatz der Firma PaperPanzer


Es soll nicht verschwiegen werden, daß die Quellenlage etwas verworren ist.
Laut englischen Quellen soll ein Prototyp der Gasturbine im Jagdtiger eingebaut und getestet worden sein.
Russische Quellen besagen dagegen, daß die Gasturbinen nur als Projekte auf dem Papier bestanden haben sollen.
Interessant ist die Vorstellung aber allemal, gerade für uns World of Tanks-Spieler.
Ein Jagdtiger im Spiel mit über 300 PS mehr, nur her damit!

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"In an hour of darkness a blind man is the best guide. In an age of insanity look to the madman to show the way."
zuletzt bearbeitet 12.03.2018 14:24 | nach oben springen

#2

RE: Jagdtiger mit Gasturbine

in Off Topic 12.03.2018 18:58
von Geronimo • Stabsgefreiter | 371 Beiträge | 203 Punkte

Ja könnte in meinem Jagdtiger 8.8 die 300 mehr PS gut gebrauchen.
Interessanter Bericht. Danke.


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