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Puzzle a Tiger

in Off Topic 29.11.2017 12:51
von RazZorRay66 • Panzergrenadier | 278 Beiträge | 8 Punkte

Für Panzerverrückte, die sich einen kleinen Tiger ins Regal stellen wollen, oder auch einfach nur die Zeit während des nächsten Updates für World of Tanks sinnvoll nutzen wollen gibts was Neues. Zudem steht Weihnachten vor der Tür. Vielleicht sucht ihr noch ein passendes Geschenk für eine/n Liebe/n oder euch selbst. Nicht jeder ist begnadeter Modellbauer und nicht jeder hat die Zeit einen der zahlreichen, zum Teil hervorragenden, herkömmlichen Plastikmodellbausätze die es mittlerweile gibt, zu bauen. Hier kommt die Alternative:





Der PzKpfw VI "Tiger" von COBI.

Cobi? Ursprünglich hatte sich Lego seine Bausteine patentieren lassen. Nachdem das Patent 1996 auslief, ließ sich Lego die Bausteine beim Europäischen Markenamt als Marke eintragen. Dies erwies sich nach Klage von Megabrands beim EUGH als nicht zulässig und damit steht seit 2010 allen Mitbewerbern die allseits bekannte Bauform zur Verfügung. Neben zahlreichen asiatischen "Klonen", von denen ich die meisten nur mit schwerem ABC-Schutz verwenden würde, stellt unter anderem COBI in Polen Bausätze bestehend aus eben diesen kleinen "Plastiksteinen" her. Und zwar großteils in einer Thematik, die Lego aus grundsätzlichen Erwägungen nicht bedient: Militärtechnik!

Nun sind dort auch nicht alle angebotenen Bausätze gleich gut und empfehlenswert. Ich werde im Laufe der Zeit noch auf einige Bausätze eingehen, wobei sich die Kritik meist auf Größenverhältnis und Gesamteindruck bezieht. Die Bausteine an sich sind durchwegs von sehr guter Qualität und unterscheiden sich kaum vom Original. (Lego 10/10, COBI 9/10) Der hier angesprochene Tiger I in der Version des bekannten 131 ist allerdings uneingeschränkt zu empfehlen.






Das Vorbild:

Der Tiger I mit der Nummer 131 wurde 1943 von den Briten bei den Endkämpfen in Tunesien erbeutet. Nach 3 Treffern waren Turmdrehung, Kanonenelevation und Funkgerät beschädigt, sowie Fahrer und Ladeschütze verletzt, worauf die Besatzung ausbootete und sich unter Mitnahme der Verwundeten zurückzog.
Der Panzer wurde mit Teilen anderer zerstörter Tiger repariert, gründlich untersucht und nach Ausstellung an verschiedenen Orten, 1951 an das Tank Museum in Bovington übergeben. 1990 wurde das Fahrzeug aus der Ausstellung entfernt, annähernd komplett zerlegt und restauriert. Da der Originalmotor als Schnittmodell im Museum ausgestellt ist, wurde ein Maybach HL230 aus einem Tiger II des Museums eingebaut. Dazu kam eine moderne Feuerlöschanlage, was dann aber auch schon die einzigen Abweichungen vom Original sind. 2003 kehrte der Tiger zurück ins Museum, jetzt mit funktionsfähigem Motor, was ihn zum einzigen fahrbereiten Modell seiner Art macht. Er wurde übrigens auch im Film "Fury" eingesetzt. Fast ein Grund sich dieses unsägliche Hollywood-Machwerk doch mal anzuschauen. Aber nur fast! Obwohl, am Ende stirbt SuperBradPitt ... Mal schauen...




Jetzt aber zum Modell:





Nach Öffnen des stabilen Kartons, der seinen Inhalt gut schützt und zusätzlich prima informiert, finden wir eine große Bauanleitung sowie zwei große Plastiktüten. In diesen befinden sich zahlreiche weitere Plastiktütchen in denen die 500 Bauteile unterverpackt sind. Ökologisch bedenklich, aber sehr ordentlich und verlustsicher. Es fehlt dann auch wirklich nichts!




Die Bauanleitung ist ein großes Heft, mit übersichtlichen Schritt für Schritt-Anleitungen. Für Kinder ab 6 Jahren und wirklich narrensicher.





Der Bau geht zügig und problemlos voran.








Die zahlreichen sandfarbenen Kunststoff-Fliesen verdecken die charakteristischen Noppen und damit den Spielzeugcharakter.






Laufräder ran, leider entgegen dem Original, die späte Stahlrollenausführung. Tut dem guten Gesamteindruck aber keinen Abbruch.





Kettenglieder zusammenclipsen und Ketten aufziehen. Es liegen auch Ersatzkettenglieder bei.
(Andere bruchgefährdete Teile liegen übrigens ebenfalls mehrfach als Ersatz bei)








Weiter gehts mit dem Turm. Spezielle Teile sorgen für angemessene "Rundungen".








Jetzt kommt der große Moment. Turm auf das fertige Chassis bauen.
Die Nummern und Balkenkreuze sind übrigens dankenswerter Weise auf die Steine aufgeprägt und keine Aufkleber.








Und fertig ist die Laube. Sieht gut aus, wirklich ausreichend detailliert.
Turm drehbar, Kanonenrohr beweglich, die Luken lassen sich öffnen. Und die Ketten rasseln herrlich beim fahren.
Da lacht das Kind im Manne. :)

Einziger Streitpunkt sind die Figuren, hier 2 Techniker des Tankmuseums in Bovington, wo das Original steht.
Sehen für Legoliebhaber schon arg gewöhnungsbedürftig aus.





Wer also ein Faible für Panzer hat, ausreichend verrückt und kindisch ist, keine richtigen Bausätze mit Kleber und Farbe zusammenbauen möchte oder kann, der hat hiermit die Möglichkeit, sich für knapp 40 Euro einen eigenen kleinen "Tiger" zuzulegen. (Ein Teil des Kaufpreises geht übrigens an das Tankmuseum zum Erhalt des Originals!)


Gruß Rainer


"In an hour of darkness a blind man is the best guide. In an age of insanity look to the madman to show the way."
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